Widerhall der Vergangenheit!?

Wann?
Mittwoch, 09.05.2007 18:30

Wo?
W23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien

Nationalsozialismus in unserer sprachlichen Gegenwart

"Durch den Rost fallen", "Sonderbehandlung", "Überfremdung" und "Umvolkung" - das sind einige der Ausdrücke, denen die nationalsozialistische Tönung noch recht klar anhaftet. Daneben gibt es sprachliche Relikte aus der Zeit des Nationalsozialismus, denen ihr nazistischer Hintergrund nicht sogleich oder eindeutig anzumerken ist. Beide - also transparente und implizite - Formen von historischer Kontinuität des Nationalsozialismus in der österreichischen Gegenwartssprache (zu den mittelbaren Formen zählt etwa auch der verhohlene, kodierte Antisemitismus, der in der Zweiten Republik immer wieder virulent wurde und wird) sind Thema des Vortrags. Um historische Kontinuitäten und Brüche besser nachvollziehbar zu machen, werden markante Merkmale der kommunikativen Verhältnisse in der Zeit des Nationalsozialismus nachgezeichnet. Der auf sprachliche Sensibilisierung abzielenden historischen Rekonstruktion liegt die These zugrunde, dass es eine eigenständige "Sprache des Nationalsozialismus" per se nicht gab.

Vortrag von und Diskussion mit Martin Reisigl