Mädelsache Deutschnationalismus

Im deutschsprachigen Raum gibt es rund 900 Studentenverbindungen mit etwa 150.000 Mitgliedern. Seitdem Frauen an den Universitäten zugelassen wurden, ist auch das Privileg, sich in elitären Zusammenschlüssen zu organisieren, nicht mehr ausschließlich Männern vorbehalten.
Iin Österreich existieren aktuell etwa 30 Studentinnenverbindungen, die Mehrheit davon christlich. Während im christlichen Bereich immer wieder versucht wurde, gemischte Verbindungen zu gründen, sind Mädelschaften das Ergebnis des strikt dualen Geschlechtermodells deutschnational-burschenschaftlicher Kreise. Frauen dürfen demnach im männlichen Verbindungsleben nur an ausgewählten Veranstaltungen teilnehmen und übernehmen nur vermeintliche Frauenaufgaben. Mädelschaften stehen - auch wenn sie weniger Einfluss haben - ihren männlichen Kollegen ideologisch um nichts nach: Wahlsprüche wie "Gedenke, daß du eine deutsche Frau bist" oder die Publikation rechtsextremer, antifeministischer und homophober Texte zeigen, dass Mädelschaften nicht - sexistische Denkweisen fortsetzend - unterschätzt werden dürfen.

Vortrag & Diskussion.