Frauen - Macht -Technik

Wann?
Mittwoch, 16.04.2003 18:30

Wo?
EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien

Technik verkörpert Macht: gesellschaftliche Ordnungsmacht, Macht über Körper, Macht über Köpfe. Technik ist männlich. Aus diesen beiden Sätzen ergeben sich nun eine ganze Reihe von Nachsätzen und Nachfragen. Was müssen wir über Technik wissen, wie Technik denken, um ihrem Herrschaftscharakter - und ihrem emanzipatorischen Potential - auf die Spur zu kommen? Die anstehenden Probleme, die Menschen in der Gesellschaft trennen oder vereinen sind nicht nur in Institutionen oder politischer Praxis festgeschrieben, sondern auch, und weniger offensichtlich, in greifbaren Anordnungen aus Stahl und Beton, Drähten und Transistoren, Schrauben und Muttern. Ob absichtlich oder nicht, Gesellschaften suchen sich für Technologien Strukturen aus, die Einfluss darauf haben, wie Leute zur Arbeit gehen, kommunizieren, reisen, konsumieren usw.. In den Aushandlungsprozessen rund um Strukturentscheidungen haben verschiedene AkteurInnen verschiedene Positionen, Einfluss, Mitwirkungsmöglichkeiten und Macht, ebenso wie ein unterschiedliches Bewusstsein darüber. Wenn gesellschaftliche Gruppen mit unterschiedlichen Interessen nicht gleichwertigen Zugang zu den Ressourcen haben, werden sich auch weiterhin nur die Interessen bestimmter Lobbys in der Realität spiegeln. Dies gilt nicht nur in Hinblick auf die Geschlechter, sondern auch auf soziale,ethnische und religiöse "Randgruppen", Jugendliche, ältere Menschen etc.. Die Lebensvorstellungen vieler, eben nicht-mächtiger Menschen, werden dabei immer weiter abgedrängt, sie leben quasi in einer entfremdeten Umgebung, die zunehmend weniger ihren Bedürfnissen und Vorstellungen entspricht.

Vortrag mit anschliessender Diskussion