"Recht und Gerechtigkeit"? Homophobie in Polen.
Wann?
Mittwoch, 12.04.2006 18:30
Wo?
W23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien
Die Jahre 2004 und 2005 waren durch eine tiefe Krise innerhalb des polnischen demokratischen Systems gekennzeichnet. Demonstrationen einer LGBT (LesbianGayBisexualTransgender) Bewegung in Krakau und in Poznan wurden von RechtsextremistInnen angegriffen und ähnliche Paraden in Warschau durch den Bürgermeister verboten.
Die Parlaments- und Präsidentenwahlen im Herbst 2005 wurden von der rechts-konservativen Partei "Recht & Gerechtigkeit" gewonnen, was den extrem homophoben Bürgermeister von Warschau die Präsidentschaft einbrachte. Die ausgerufene "moralische Revolution" hat sich eine Form der legalisierten Homophobie auf die Fahnen geschrieben. Stereotype über Homosexualität, die sich aus dem starken Einfluss des Katholizismus und aus tradierten Bildern des Staats-Sozialismus speisen wurden verstärkt. Gleichzeitig hat dieser Druck die LGBT Bewegung auch gestärkt und ein Bedürfnis nach Sichtbarkeit in der Gesellschaft - als die so genannte "violette Revolution" - forciert.
Vortrag mit einer polnischen Aktivistin (auf Englisch).