10 Jahre Tod von Marcus Omofuma: Antirassismus in der Krise?
Wann?
Mittwoch, 29.04.2009 18:30
Wo?
W23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien
Marcus Omofuma wurde am 1. Mai 1999 im Zuge seiner gewaltsamen Abschiebung nach Nigeria getötet. Er wurde von drei Fremdenpolizisten mit Klebeband am Sessel des Flugzeuges "fixiert" und geknebelt - er erstickte. Als Reaktion auf den Tod Marcus Omofumas kam es zu spontanen Demonstrationen, monatelangen Mahnwachen vor dem Innenministerium und verklebten Mündern von Statuen und auf Plakatständern in der ganzen Stadt. Der Tod von Marcus Omofuma ist als Teil eines immer offener rassistischen Klimas zu sehen, gedeckt nicht zuletzt durch eine solche Gesetzgebung und geschürt durch die Hetze in den Massenmedien.
10 Jahre sind seit dem Tod von Marcus Omofuma vergangen. In den letzten Jahren hat die Intensität der übergreifenden und öffentlich sichtbaren politisch-antirassistischen Arbeit nachgelassen. Spaltung, Spezialisierung, Rückzug, die Suche nach neuen Formen und die Kontinuität einzelner erfolgreicher Projekte prägen den politischen Antirassismus in der jüngsten Phase. Wo und wie findet politisch antirassistische Arbeit heute statt? Kann und soll der Zustand der losen Allianzen derjenigen, die am linken Rand des politischen Spektrums agieren und ihre Arbeit als antirassistisch bezeichnen, überwunden werden? Kann und soll der Anlass genutzt werden, um wieder kollektiv sichtbar zu werden und gemeinsame strategische Perspektiven zu entwickeln?
Todesfälle bei Deportationen und in Polizeigewahrsam: http://no-racism.net/racismkills
Text zu Strategien und Allianzen: Unser kleines Jenseits http://no-racism.net/article/18