Unter Gleichen: Politik als Akt und queere Walküre in Bryan Singers Stauffenberg-Kinothriller "Operation Walküre"

Wann?
Mittwoch, 11.02.2009 18:30

Wo?
W23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien

Beim Wandel der Kino- und TV-Inszenierungen von Stauffenbergs Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 geht es um Bilder, die sichtbar machen, was als geschichtswirksam und ereignishaft zählen soll. Seit rund 60 Jahren erscheint der Oberst mit Augenklappe und Handstumpf mal als Republikaner, Modernisierungsverächter oder Modelleuropäer, mal als biopolitischer Normtypus oder kreativer Wissensarbeiter – und immer als Verkörperung eines "anderen Deutschland". Bryan Singers "Operation Walküre" mit Tom Cruise legt es nahe, den Umsturzversuch als politischen Akt zu sehen: als Bestreitung einer Ordnung durch Que(e)rung und Egalisierung, deren einzige Voraussetzung der (soziale, kulturelle, identitäre) Tod ist.

Vortrag mit Buchpräsentation von Drehli Robnik

Drehli Robnik: Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948-2008. Turia + Kant, Wien 2009